Schlauchmagen

Der Tag der Operation

 

Ich musste morgens um 7.00 Uhr nüchtern im Krankenhaus sein.

Es gab eine kurze Aufnahme und nach einer halben Stunde wurde ich zur Operationsvorbereitung geholt.

Ich bekam ein Nachthemd, ein Netzschlüpfer, eine Vorlage, Rutschfeste Socken und eine OP Haube.
Kurze Zeit später ging es dann in den Anästhesieraum. Ich bekam Zugänge gelegt, wurde ans EKG und Blutdruckmessgerät angeschlossen und durfte nochmals einen Augenblick warten.

Als die Chirurgin dann im OP war, wurde ich rein geschoben.
Die Operation findet im Halbsitzen statt, so dass erst mal die Beine leicht gespreizt fixiert wurden.

Anschließend wurde ich in die Sitzposition gebracht und musste sagen, ob es bequem sei.
Erst danach wurde die Narkose eingeleitet und ab da an weiß ich nichts mehr ;).

Was wird bei der Operation gemacht?

 

Auch hier versuche ich es mal mit meinen eigenen Worten zu beschreiben.

 

Per Schlüssellochtechnik wird operiert. Als erstes erfolgen die drei kleinen Einschnitte und es wird erst mal Gas in den Bauch geleitet, damit der Chirurg besser sehen kann.
Die Schnitte diesen zum einen der Kamera mit Licht und die anderen beiden für das chirurgische Werkzeug, das benötigt wird.
Sieht der Chirurg alles gut, wird der rechte, größere Teil des Magens mit einer Art zweiseitigen Tacker, der in der Mitte eine Schneide hat, abgetrennt. Dabei hält eine Greifzange einen Sack, wo der abgetrennte Teil aus dem Körper entfernt wird.
Da der abgetrennte Teil und auch der Restmagen beim schneiden gleich verschlossen wird, kommt es nicht zum Austritt von Magensäure.

Der entfernte Magen wird vermessen. Bei mir hatte er einen Füllvermögen von 1,5 l.

Der verbleibende Magen, der nun das aussehen eines Schlauches hat (Schlauchmagen) wird nun mit Wasser gespült.

Ist er dicht, wird das Gas, soweit es nicht vom Körper aufgenommen wurde, abgelassen und die Schnitte mit Klammern geschlossen.
In einzelnen Fällen wird noch eine Drainage gelegt, um Wundflüssigkeiten und Blut direkt aus dem Körper in einen Auffangbeutel laufen zu lassen.

Nach ca. 1-2 Stunden ist die OP beendet und man kommt in den Aufwachraum.
Ist man einigermaßen stabil, werden je nach Art des Eingriffes und der Risikofaktoren, der Patient auf der Intensivstation noch 24 Stunden überwacht oder auf die Normalstation verlegt.

 

Am zweiten oder dritten Tag nach der OP wird ein Schluckröntgen mit Kontrastmittel durchgeführt:

  • Röntgen beim schlucken ohne Kontrastmittel
  • Röntgen während des schluckens mit Kontrastmittel
  • Röntgen nach dem schlucken des Kontrastmittel

Eins sei hier noch gesagt. Das Kontrastmittel ist scheußlich, also nehmt euch Wasser zum spülen mit.

 

Nebenwirkungen nach der OP

Durch das Gas, was der Körper während der OP doch in die Zellen aufnimmt und nur nach und nach wieder abgibt, kann es zu aufstoßen, rülpsen, Bauchschmerzen und Blähungen kommen. Das wird aber mit der Zeit besser.

Direkt nach der OP, also beim aufwachen, kann es auch sein, dass einem sehr Übel ist. Mich haben die mit allen möglichen Mitteln vollgepumpt, damit sie weg geht. Doch letzten Endes half nur das Erbrechen. Ursache war nämlich Blut im Magen, durch die OP.
Danach ging es mir sofort besser.

In seltenen Fällen kann es auch zu weiteren Nebenwirkungen kommen.
Achtet hier bitte bei euren Aufklärungsgespräch drauf und fragt auch nach.

Ein Restrisiko bleibt halt nicht aus. Es ist und bleibt nun mal ein Eingriff in den menschlichen Körper!

Nach der Operation
Nach der Operation erhält man erst nur Flüssigkeit zu trinken, was dann in Breikost übergeht und nach ca. 4 Wochen durch feste Nahrung ergänzt wird.. Jeder muss selbst austesten was er verträgt und was nicht.

Zusätzlich muss, um Mangelerscheinungen zu vermeiden, Multivitamin Präparate, Eisen, Calcium, Vitamin B12, Vitamin D3 und Eiweiß eingenommen werden.
Wie viel und wie lange man das dann einnehmen muss, entscheiden die Blutuntersuchungen nach der OP und bei den Nachsorgeuntersuchungen.